Marfa Rabkova: unser Betreuungsfall seit August 2024

Marfa Rabkova

Beitragsbild: freeviasna.org / spring96.org

Seit August 2024 engagiert sich die Amnesty-Gruppe Detmold besonders für Marfa Rabkova, die Koordinatorin des Freiwilligen-Netzwerks der Menschenrechtsorganisation Viasna in Belarus.

Infolge der Niederschlagung der Proteste nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2020 in Belarus wurde die Zivilgesellschaft im Land praktisch mundtot gemacht. Auch die Mitglieder des Menschenrechtszentrums „Viasna“ sind Schikanen seitens der Behörden ausgesetzt, darunter administrative Verhaftungen, willkürliche Inhaftierungen und strafrechtliche Verfolgung im Zusammenhang mit ihren Menschenrechtsaktivitäten. Derzeit befinden sich 5 Viasna-Mitglieder im Gefängnis. (Mehr dazu bei freeviasna.org)

Marfa Rabkova wurde im September 2020 allein wegen ihrer legitimen Menschenrechtsarbeit als Koordinatorin des ehrenamtlichen Netzwerks von Viasna in Untersuchungshaft genommen. Das Stadtgericht von Minsk verurteilte sie am 6. September 2022 zu 15 Jahren Haft. Sie wurde unter anderem der „Organisation von Massenunruhen“ und der „Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“ für schuldig befunden. Auch ihre neun Mitangeklagten wurden zu langen Haftstrafen verurteilt. Am 28. Februar 2023 reduzierte der Oberste Gerichtshof im Berufungsverfahren die Strafe um 3 Monate, bestätigte aber das generelle Urteil.

Trotz besorgniserregender Symptome und einer zunehmenden Verschlechterung ihres Gesundheitszustands seit Herbst 2021 wird Marfa Rabkova in der Haft nicht angemessen medizinisch versorgt. Insbesondere benötigt sie wegen festgestellter Zysten in der Schilddrüse weitere medizinische Untersuchungen und Behandlungen.

Bitte setzen Sie sich für Marfa Rabkova ein!

Schreiben Sie höflich formulierte Briefe an den Generalstaatsanwalt der Republik Belarus, Herrn Andrey Shved. Fordern Sie, dass Marfa Rabkova umgehend freigelassen und das Urteil aufgehoben wird. Fordern Sie außerdem, dass Marfa Rabkova bis zu ihrer Freilassung umgehend eine angemessene medizinische Versorgung erhält und im Einklang mit internationalen Menschenrechts-Standards behandelt wird, insbesondere den UN-Mindestgrundsätzen für die Behandlung von Gefangenen (Nelson-Mandela-Regeln).

Einen vorformulierten Appellbrief (PDF) können Sie hier herunterladen; eine per DeepL ins Russische übersetzte Version gibt es hier. Briefporto nach Belarus: 1,10 €.

Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens per Fax oder E-Mail an die belarussische Botschaft in Berlin.  Fax: 030 5363 5923 , E-Mail: germany@mfa.gov.by

Wenn Sie noch mehr tun wollen, schreiben Sie außerdem an die Leitung des Gefängnisses, in dem Marfa Rabkova inhaftiert ist. Auch dazu gibt es hier einen vorformulierten Brief in Deutsch und Russisch.

Über Viasna

Viasna („Frühling“) wurde 1996 gegründet und ist heute eine der führenden belarussischen Menschenrechtsorganisationen. Viasna war während ihres gesamten Bestehens Schikanen und Einmischung durch belarussische Behörden ausgesetzt. Im Jahr 2003 wurde der Organisation von den Behörden die offizielle Registrierung entzogen. Im August 2023 wurde Viasna durch die belarussischen Behörden zur extremistischen Organisation erklärt.  Mehr Infos auf der Website von Viasna.

20. September 2024