Erster Mai 2021

1. Mai 2021 Marktplatz Detmold

1. Mai 2021 Marktplatz Detmold

Üblicherweise beteiligt sich die Detmolder Amnesty-Gruppe an jedem 1. Mai (Tag der Arbeit) mit einem Infostand an der Kundgebung des DGB auf dem Detmolder Marktplatz. Traditionell sammeln wir dabei Unterschriften für Gewerkschafter*innen, die allein aufgrund ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit staatlicher Repression ausgesetzt sind. Leider war 2021 aufgrund der Pandemie-bedingten Einschränkungen kein Infostand möglich.  Wir trafen uns jedoch zur Kundgebung, machten mit Amnesty-T-Shirts auf uns aufmerksam, und verteilten Exemplare des Amnesty-Journals sowie Appellbriefe zugunsten unseres aktuellen Betreuungsfalls, Esmail Abdi.

Der iranische Lehrer und Gewerkschafter Esmail Abdi ist seit 2016, mit nur wenigen kurzen Unterbrechungen, inhaftiert. Grund dafür: seine gewerkschaftliche Tätigkeit.  Mehr Infos sowie den zugehörigen Appellbrief finden Sie auf unserer Seite zu Esmail Abdi. Bitte schreiben Sie einen Brief!

Außerdem bitten wir Sie um Teilnahme an den Online-Aktionen bei https://www.amnesty.de/gewerkschaft für folgende ausgewählte Einzelfälle:

  • Jorge Pérez Ortega, Jorgito genannt, arbeitete als Reinigungskraft in einem Krankenhaus in Mexiko-Stadt. Ihm wurde keine ausreichende Ausrüstung zur Verfügung gestellt, die ihn vor einer Corona-Infektion geschützt hätte. Als er öffentlich von dieser Situation berichtete, wurde er entlassen. Gerade Reinigungskräfte stehen bei der Pandemiebekämpfung an vorderster Front. Ihre Rechte und ihre Gesundheit müssen geschützt werden.
  • Der Arbeitsrechtsaktivist Mehran Raoof wurde im Iran aufgrund seines Engagements für bessere Arbeitsbedingungen verhaftet. Seitdem sitzt er in verlängerter Einzelhaft im Evin-Gefängnis ohne Kontakt zu seiner engeren Familie oder einem Rechtsbeistand. Als iranischer und britischer Staatsbürger ist er außerdem in Gefahr, als „diplomatisches Druckmittel“ missbraucht zu werden.
  • Die Arbeitsrechtsaktivistin und Frauenrechtlerin Li Qiaochu aus China wurde am 6. Februar 2021 erneut festgenommen. Für sie hatten wir uns auch letztes Jahr zum 1. Mai mit Erfolg eingesetzt und bleiben nun weiterhin dran. Sie forscht und engagiert sich seit vielen Jahren friedlich für bessere  Arbeitsbedingungen und gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Diskriminierung.

Wer sich für die Einhaltung der Menschenrechte und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz einsetzt, darf dafür nicht ins Gefängnis kommen! Wer prekäre Arbeitsbedingungen thematisiert, darf nicht seinen Job verlieren!

3. Juli 2022