Lesung im Ziegeleimuseum

Buchtitel: Im Meer...

Buchtitel: Im Meer…

Am Sonntag, den 19. März 2017, las Frank Meier im Ziegeleimuseum in Lage aus dem Buch “Im Meer schwimmen Krokodile” von Fabio Geda. Die von der Detmolder Amnestygruppe organisierte Lesung war Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung “Das große Warten”.

Im Meer schwimmen Krokodile

In dem Roman von Fabio Geda, der 2012 als Taschenbuch im btb Verlag erschienen ist, wird die Geschichte des 10-jährigen Enaiat erzählt, den seine Mutter auf die Reise schickt, damit er in seinem Heimatland Afghanistan nicht zu Tode kommt. Er gelangt innerhalb von 4 Jahren über mehrere Zwischenstationen nach Italien und erhält dort Asyl. Die Geschichte ist fesselnd aus der Sicht des Kindes erzählt.

Der Autor Fabio Geda, Jahrgang 1972, lernte bei einer Lesung Enaiatollah Akbari kennen, der ihm über seine Flucht aus Afghanistan berichtete. Der Roman “Im Meer schwimmen Krokodile” erzählt die Geschichte von Enaiatollah Akbari.

“Als Enaiat eines Morgens erwacht, ist er allein. Er hat nichts als seine Erinnerungen und die drei Versprechen, die er seiner Mutter gegeben hat. Mit dem Ziel, ein besseres Leben zu finden, begibt er sich auf eine lange Reise Richtung Westen. Er durchwandert die Länder des Ostens bis nach Europa. Er reist auf Lastwagen, arbeitet, schlägt sich durch, lernt das Leben von seiner grausamen Seite kennen. Und trotzdem entdeckt er, was Glück ist …”

Die Lesung

Für die Lesung konnte die Detmolder Amnestygruppe Frank Meier gewinnen, der in Detmold und Umgebung insbesondere durch seine Lesungen in der Lippischen Landesbibliothek bekannt ist. Frank Meier, der selbst vor einigen Jahren aktives Mitglied der Detmolder Amnestygruppe war, gelang es durch seine sehr gelungene Auswahl von Auszügen aus Gedas Roman und durch seinen fesselnden Vortrag, die Geschichte des Enaiat seinem Publikum eindrucksvoll nahezubringen.

Das große Warten

Das Ziegeleimuseum Lage zeigte 2017 eine Sonderausstellung mit dem Titel “Das große Warten: Geflüchtete in Westfalen” Fotografien von Brigitte Kraemer. Das Museum schreibt zu dieser Ausstellung:
Brigitte Kraemer hat sich zu den geflüchteten Menschen begeben, ist ihnen mit großer Offenheit begegnet und hat von vielen Vertrauen geschenkt bekommen. Vertrauen, dass große Nähe und unbefangene Blicke möglich macht.

So ist innerhalb eines guten Jahres eine eindrucksvolle Reportage entstanden, die den Alltag der geflüchteten Menschen in Westfalen und dem Ruhrgebiet zeigt und dabei die Menschen und das Menschliche in den Vordergrund rückt: Momente des Innehaltens und der Trauer, aber auch der Tatkraft und der Lebensfreude – ungeachtet der schwierigen und improvisierten Lebensverhältnisse.

21. Juli 2019