Amnesty-Briefmarathon

Plakat zum Briefmarathon 2020

Anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember fordern jedes Jahr Hunderttausende Menschen weltweit Regierungen auf, gewaltlose politische Gefangene freizulassen und Unrecht zu beenden. Außerdem schicken sie Solidaritätsnachrichten an Menschen, deren Rechte verletzt werden. Die unzähligen Briefe zeigen den Betroffenen und ihren Familien, dass sie nicht allein sind. Und sie machen Regierungen Druck: Einen einzelnen Brief können die Behörden ungelesen wegwerfen, aber Tausende von Schreiben, die auf die Einhaltung der Menschenrechte pochen, lassen sich nicht ignorieren!

Schreib für Freiheit! – wenn es um Menschenrechtsverletzungen geht, zählt jede Stimme!

Mehr zum Briefmarathon gibt es hier: www.briefmarathon.de

Briefmarathon 2020

Im Dezember 2020 bat die Detmolder Gruppe von Amnesty International alle Interessenten, sich mit ihren Briefen insbesondere zugunsten der folgenden 3 Personen einzusetzen:

  • El Hiblu Three (Malta): Der Öltanker „El Hiblu“ rettete 100 Geflüchtete aus Seenot. Drei Jugendliche dolmetschten zwischen der Besatzung und den Geflüchteten. Dafür droht ihnen lebenslange Haft. Der Vorwurf lautet „Terrorismus“, weil die drei angeblich das Schiff entführt hätten.
  • Jani Silva (Kolumbien): Jani hat ihr Leben dem Schutz des Amazonasgebiets gewidmet und kämpft gegen Erdölkonzerne, die den Regenwald zerstören. Für ihr Engagement wird sie verfolgt, von Unbekannten eingeschüchtert und mit dem Tode bedroht.
  • Gustavo Gatica (Chile): Gustavo nahm an Protesten gegen Preiserhöhungen und soziale Ungerechtigkeit teil, als die Polizei anfing scharf zu schießen. Er wurde in beide Augen getroffen und ist seitdem blind. Diejenigen, die den Angriff befahlen, wurden bisher nicht zur Rechenschaft gezogen.

Briefmarathon 2021

Im Winter 2021 bitten wir besonders um Ihren Einsatz für die folgenden drei jungen Menschen:

  • Ciham Ali (Eritrea / USA): Ciham ist US-Bürgerin, in Los Angeles geboren und in Eritrea aufgewachsen. Sie wird seit dem 8. Dezember 2012 vermisst. Die Jugendliche ist im Alter von 15 Jahren an der eritreischen Grenze festgenommen worden. Es handelte sich mutmaßlich um eine Vergeltungsaktion, gerichtet gegen ihren Vater Ali Abdu, der einen Putschversuch gegen die eritreische Regierung unterstützt haben soll. 
  • Mikita Zalatarou (Belarus): Mikita wartete am 10. August 2020 auf einem Platz in Homel auf einen Freund, als er in eine Menschenmenge von Demonstrierenden geriet. Am nächsten Tag nahm die Polizei den 16-Jährigen, der unter Epilepsie leidet, fest und beschuldigte ihn, einen Molotowcocktail geworfen zu haben. Im Polizeigewahrsam wurde Mikita geschlagen, mit einer Elektroschockwaffe traktiert und verhört, ohne dass ein Rechtsbeistand oder Elternteil anwesend waren. Nach einem halben Jahr in Haft wurde er vor Gericht gestellt. Obwohl keinerlei Beweise dafür vorlagen, dass Mikita an Gewalt beteiligt war, wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt.
  • Janna Jihad (Israel / besetzte palästinensische Gebiete): Janna lebt in dem von Israel besetzten Westjordanland. Nachdem die israelische Armee Jannas Onkel vor ihren Augen tötete, begann die 15-Jährige, sich als Bürgerjournalistin zu betätigen. Sie dokumentiert die Unterdrückung und Gewalt der israelischen Armee gegenüber der palästinensischen Bevölkerung. Israel hat zwar das UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes unterzeichnet, die Schutzmaßnahmen gelten bisher aber nicht für die palästinensischen Kinder und Jugendlichen im Westjordanland. Weil Janna weiterhin engagierten Journalismus betreibt, wird sie schikaniert und mit dem Tode bedroht.